WO? Von der Stadt Steyr südwärts ins Alpine, dem Lauf der Enns folgend
Als „Land der Hämmer“ wird Österreich in seiner Bundeshymne beschrieben – in der Eisenwurzen stößt man auf ebendiese. Die Eisenwurzen ist (sehr grob gesagt) das Gebiet zwischen dem Erzberg in der Steiermark und den Städten Steyr in Oberösterreich und Waidhofen an der Ybbs in Niederösterreich. Hauptsächlich entlang der beiden Flüsse Enns und Ybbs hat sich seinerzeit die frühe Eisenindustrie ausgebreitet, gleich einem Wurzelgeflecht, das entlang kleiner und größerer Wasserläuft die Region durchdringt.
Über viele Jahrhunderte hinweg war die Wirtschaft hier auf die Be- und Verarbeitung des Eisens fokussiert. Nichts anderes durfte Platz haben. Köhler, Rad- und Hammerwerke, Schmieden verschiedenster Art haben hier unverwischbare Spuren hinterlassen und manche davon arbeiten bis heute: vom traditionellen Taschenmesser (dem „Taschenfeitel“) über die Maultrommel bis zum handgeschmiedeten Brustharnisch der päpstlichen Schweizer Garde – all das ist hier zu finden.
Doch das harte Handwerk hat auch so manchen wohlhabend gemacht und damit die Kunstlandschaft bereichert. Der größte Profit lag jedenfalls beim Handel, egal ob Eisenwaren aus der Region oder Proviant in die Region verkauft wurden – und ein wohlhabender Handelsmann, der wusste auch zu repräsentieren!
Wo einst die „Styrapurch“ die Ennsgrenze gegen Osten sicherte und später die Handelsströme pulsierten, zeigt sich heute die Kraft der Moderne – die Hammermeister von anno dazumal hätten zweifellos ihre helle Freude daran!